1. Wie ich mein persönliches „Warum?“ fand und mein erstes Buch schrieb

Wie viele Autorinnen vor mir dachte ich oft darüber nach, endlich mein eigenes Buch zu schreiben und zu veröffentlichen. Doch immer kam etwas dazwischen: meine Ausbildung, mein Studium, mein erster Freund, die erste Trennung, mein erster Job, meine erste Entlassung und und und. Mein erstes Buch verschob ich eine unbestimmte Zeit in der Zukunft. Mir fehlte ein WARUM? in meinem Schreiben – eine besondere Dringlichkeit, damit ich es dieses Ziel wirklich ernst meinte. Bisher fehlte mir diese Dringlichkeit, denn ich sagte mir: Da draußen wartet kein Leser und keine Leserin auf DEIN BUCH!  Doch dann zeigten sich mir mein Warum? und die Dringlichkeit unter sehr traurigen Umständen. Es war im August 2018. Ich war gerade in Berlin umgezogen und voller Freude dabei, meine neue Wohnung einzurichten. Ich weiß noch, wie ich an diesem heißen Sommerabend an der Spree in einem Biergarten saß, ein Radler trank und zusah, wie die Sonne hinter der Brücke unterging. Voller Frohgemut lief ich nach Hause und checkte vor dem Schlafengehen noch einmal meine E-Mails. Mir fehlen bis heute die Worte, um zu beschreiben, was ich damals fühlte: Mich hatte die Nachricht erreicht, dass mein bester Freund in den südfranzösischen Alpen mit seinem Flugzeug abgestürzt und tödlich verunglückt war. Segelfliegen war seit 1999 meine große Leidenschaft gewesen. Immer wenn ich oben unter den bauschigen Wolken dahin schwebte, fühlte ich mich, als würde ich frisch verliebt sein, mein Körper kribbelte vor Freude, ich genoss die Aussicht und all meine Probleme waren für diesen Moment in der Luft vergessen. Nachdem mein Freund gestorben war, kämpfte ich nit nur mit der Trauer über den Verlust, sondern auch mit dem unauflöslichen Konflikt: Ich kann doch jetzt nicht mehr in ein Segelflugzeug steigen. Wenn ich nun auch abstürze? Ist das Segelfliegen überhaupt sicher? Mein Freund war schließlich Fluglehrer gewesen, und ich hatte viel weniger Flugstunden in meinem Flugbuch stehen. Zufällig las ich kurz darauf mehrere sehr gut recherchierte Blogartikel von Clemens Ceipek über das Thema Flugsicherheit beim Segelfliegen. Darin erklärte er, dass über 90 % der Unfälle vermeidbar wären, da sie aufgrund von „menschlichem Versagen“ entstünden. Die Idee für mein Buch war geboren! Ich wollte über das Thema Flugsicherheit schreiben, gleichzeitig aber auch über die berührenden Erfahrungen, die ich mit diesem Sport verband. Denn trotz meiner Trauer hatte ich nie aufgehört, ans Segelfliegen zu denken und sehnsüchtig in den Himmel zu schauen, wenn gutes Flugwetter. So entstand mein Buch „Meine Seele fliegt“. Ich habe es meinem Freund gewidmet. 

  1. Ich war auf einmal ganz allein – und fand meine Schreib-Community

„Kein Mensch ist eine Insel, ganz für sich allein.“ Das hat der britische Dichter John Donne vor 400 Jahren geschrieben. Tja, und ich dachte bis März 2020, ich wäre von Natur aus Einzelgängerin, ich komme gut allein zurecht und brauche niemanden. Ich war schon immer sehr unternehmenslustig und aufgeschlossen. Wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann fragte ich nicht, wer noch mitkommen will, nein, ich reiste auch mal allein und genoss meine “Freiheit”, in keiner festen Partnerschaft zu leben oder mich nach jemand anderem als nach mir selbst zu richten. Freiheit und Selbstbestimmung sind immer meine höchsten Werte gewesen.  Als der erste Lockdown kam, dachte ich, okay, 4 bis 6 Wochen von zu Hause aus arbeiten, ist doch super, dann spare ich pro Tag 1,5h Fahrzeit zur Arbeit, das sind 7,5h pro Woche, das ist fast ein ganzer Arbeitstag mehr Zeit. Selbst wenn ich morgens ausschlafe, habe ich mehr Zeit. Das ist fast so, wie jeden Tag die Umstellung von Sommer- auf Winterzeit.  Nach 4 Wochen allein zu Hause hatte ich alles erledigt, was ich längst erledigen wollte: den Keller aufräumen, Fotos sortieren, selbst Fensterputzen usw. Mir war so langweilig, dass ich am Ostersonntag mit dem Fahrrad 13 km (ich bin sehr unsportlich) zu meinem Büro fuhr, um nach dem Rechten zu sehen. Foto Schreibhain Eher zufällig stieß ich im Internet auf eine Ausschreibung für die Autorinnen-Ausbildung im Schreibhain Berlin. Ich schickte eine Bewerbung, in der Hoffnung, ich würde für das Stipendium ausgewählt werden. Dafür hat es nicht gereicht, doch ich wurde angenommen. Ich dachte, egal, das Geld, das ich für meine Alaska-Reise im Mai gespart hatte, steckte ich in das 18-Monate-Programm. Es war genau die richtige Entscheidung! Ich traf nicht nur inspirierende Menschen, die mir in den kommenden Monaten sehr ans Herz wuchsen. Wir gingen gemeinsam durch all die Zweifel, Schreibblockaden und Nervenzusammenbrüche hindurch bis zu dem Tag Ende November 2021, an dem wir unsere “Roman-Babys” mit einem Pitch vor Literaturagenten vorstellen durften. Wir hatten nicht nur eine sehr intensive 18-monatige Autorinnen- Ausbildung erfolgreich abgeschlossen, sondern auch die ersten 50 Normseiten unseres Romans geschrieben, mit einem professionellen Exposé. Ich bin sehr dankbar für diese Zeit und für unsere Community!

  1. Ich fuhr voll gegen die Wand – und kletterte über meine Widerstände drüber

Hermann Hesse schrieb in seinem Gedicht „Stufen“: „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.“ Doch man kann diese Zeile auch umdrehen: „Jedem Ende wohnt ein Zauber inne.“ Anfang Juni 2021 – gefühlt von einem Tag zum anderen – konnte ich nicht mehr arbeiten. Ich hatte einen Burnout. Ich konnte nicht mehr ein- oder durchschlafen, ich konnte nicht mehr aufstehen oder gar klar denken. Körper und Geist waren so erschöpft, dass ich nicht mehr funktionieren konnte. Es dauerte einige Wochen, bis ich überhaupt eingesehen habe, dass ich tatsächlich krank war. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass sich die Welt in meinem Büro ohne meine Anwesenheit  weiterdrehen würde. Mittlerweile habe ich verstanden, dass ich lange Zeit alle Anzeichen meines Körpers gnadenlos ignoriert hatte. Aber meine größte Erkenntnis war: Ich hatte in den letzten 25 Jahren keinen einzigen Job gemacht, der mir Spaß gemacht hat!  Ich habe einfach den Job gemacht, der „sicher“ und „gut bezahlt“ war. Aber nur weil ich in meinem Job gut war, hieß das noch lange nicht, dass er mich erfüllt hat. Nachdem ich durch den Schreibhain mit der „Schreib-Bubble“ in Berührung gekommen war und regelrecht in sie hineingezogen wurde, flackerte in mir die irre Idee auf, ich könnte mich doch selbständig machen als Schreibcoach und Lektorin. Als dann der Schreibhain in Berlin umzog und dort ein Büro zur Untermiete frei war, schlug ich zu und schaffte einfach Fakten! Doch dieses neue Kapitel erzähle ich in einem anderen Blogartikel. 😊Denn eigentlich geht es hier geht es nicht um meine Geschichte, sondern um DEIN BUCH! Mein Fazit: Eine Krise ist nicht das Ende. Eine Krise zeigt dir an, dass etwas nicht funktioniert und dass du deinen Kurs ändern musst. Mehr nicht. Vielleicht bist Du auch auf der Suche nach Deinem Warum? oder Du hast auch eine Geschichte zu erzählen, dir Dir nicht mehr aus dem Kopf geht, die Du unbedingt schreiben willst. Ich bezeichne mich als Kreative Denkerin, Lektorin und Schreibcoach – nicht, weil ich Germanistik und Editionswissenschaften studiert habe, sondern weil ich genau weiß, wie es ist, wenn Du ganz allein mit Deinem Romanprojekt bist, ohne Unterstützung, allein mit Deinen Selbstzweifeln, wenn Du nicht in den Flow kommt und sich das Schreiben zäh anfühlt.  Ich habe in den letzten Jahren viele Schreibtipps aus Schreibratgebern getestet, habe Techniken zur Selbstmotivation und Mindset-Arbeit ausprobiert und Tools aus dem Projektmanagement angewendet. Ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass ich schneller an mein Ziel komme, wenn ich mit “Herz” und “Verstand” schreibe. Wenn Du mehr darüber erfahren willst, dann erzähle ich Dir hier mehr darüber.

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